Totensonntag: Waldbeete, Lichter und Trauerkarten
Am 23. November 2014 wird in ganz Deutschland der Totensonntag gefeiert. An diesem Tag wird in den evangelischen Gemeinden den Toten der vorangehenden Jahres gedacht. Es ist ein Moment des Innehaltens, an dem Hinterbliebene in einer Gemeinschaft trauern können. Hier werden die wichtigsten Bräuche vorgestellt, mit denen man den Verstorbenen die Ehre erweisen kann.
Ein Licht anzünden, ein Zwiegespräch führen
Der Totensonntag ist eine Möglichkeit sich noch einmal mit dem Tod und der Trauer auseinanderzusetzen. An diesem Tag treffen sich die Gemeindemitglieder, die Namen der Verstorbenen werden vorgelesen und es werden Lichter angezündet, die das ewige Leben symbolisieren. Die Familie kann diesen Moment nutzen um mit dem Verlust abzuschließen und sich noch einmal zu verabschieden. Während der Verlust während der Trauerfeier noch sehr frisch war, genauso wie der Schmerz, kann man die Situation am Totensonntag unter Umständen schon gedanklich und emotional etwas ruhender betrachten. Einigen Menschen hilft es sich noch einmal mit einer individuellen Trauerkarte zu verabschieden. Das Aufschreiben der eigenen Gedanken hilft oft beim Verarbeiten der Gefühle und macht eine bewusste Reflexion möglich.
Grabschmuck für den Totensonntag
Traditionell wird zum Totensonntag auch das Grab neu geschmückt und für die eisige Winterzeit vorbereitet. Im Winter sehen Beete im Garten und auch auf dem Friedhof schnell trostlos aus. Hier müssen nun Blumen und Pflanzen gefunden werden, die auch im Winter das Grab schön aussehen lassen. Traditionell wird das Grab im Herbst mit Tannenzweigen eingedeckt. So verhindert das Sprießen von Unkraut im Frühling, das Grün bietet zudem eine gute Unterlage für weiteren Grabschmuck.
Ein Klassiker des Grabschmucks sind Stiefmütterchen sowie Efeu, Buchsbaum, Eibe und das Immergrün. Sie stehen für die Ewigkeit und das unsterbliche Leben – die perfekte Symbolik für den Totensonntag. Moderner Grabschmuck macht sich den dekorativen Akzent von Silberblatt, roten Purpurglöckchen und Ziergräsern wie das rot strahlende Blutgras ‚Red Baron‘ zu nutze. Beliebt sind außerdem die verschiedenen Heidepflanzen, von der Herbstheide bis zur Besenheide. Ein aktueller Trend sind zudem die Waldbeete, die aus Koniferengrün, Moos und Wurzeln bestehen und einen urigen und immer währenden Charakter haben.
Wer vorausdenkt, der setzt neben dem winterlichen Grabschmuck die Zwiebelknollen für den Frühling in die Erde – dann schmückt das Grab mit den ersten Sonnenstrahlen Schneeglöckchen, Narzissen und Krokusse.