Gründe, Verteilungen und Meinungen: Fakten zur Briefwahl

Wer wählt die Briefwahl und warum? Und was wird von Wählern als Vorteil der Briefwahl wahrgenommen? Kurz vor den Bundestagswahlen 2017 gibt es hier ein paar Fakten zu der Briefwahl.

Briefwahl

Wie wählt Deutschland?

Die Bertelsmann Stiftung hat bereits im vergangenen Jahr ergänzend zum EINWURF 3 I 2016 „Mehr Briefwahl wagen!“ einen  Factsheet zum Überblick über zentrale Daten und Fakten zur Briefwahl veröffentlicht. Dazu wurden die  statistischen Daten vom statistischen Bundesamt (Bundeswahlleiter) und von den jeweils zuständigen statistischen Landesämtern ausgewertet. Das sind die Fakten:

  • Die Briefwahl wird immer beliebter: 1957 wurde das Wählen mit Briefumschlag per Post verschicken eingeführt – in diesem Jahr machten lediglich 4,9 Prozent der Wahlberechtigten Gebrauch von ihrem Recht. Im Wahljahr 2013 waren es bereits 24,3 Prozent, die per Briefwahl ihre Stimmen abgaben.
  • In den neuen Bundesländern kommt die Briefwahl noch immer nicht so gut an wie in den alten Bundesländern. Besonders beliebt ist die Briefwahl Bayern (12,6 Prozent aller Wähler), Rheinland-Pfalz (10,4 Prozent) und in Mecklenburg-Vorpommern (7,0 Prozent).
  • Die Briefwahl wird nicht nur zu Bundestagswahlen immer beliebter, sondern auch zu anderen Wahlen. Während zur ersten Europawahl im Jahr 1979 nur  elf Prozent die Wahl per Wahlumschlag nutzten, waren es 2014 schon mehr als 25 Prozent.

 

Warum mit Wahlumschlag wählen?

 

Warum sich wahlberechtigte BürgerInnen für die Briefwahl entscheiden, ist höchst individuell. Interessant ist, dass das Vertrauen in die Briefwahl in den vergangenen Jahren nicht gelitten hat – ganz im Gegenteil. Der Aussage „Ich finde die Briefwahl besser als die Abstimmung im Wahllokal. Die Briefwahl ist bequemer und 2007 man ist zeitlich unabhängiger, auch wenn man 2015 am Wahltag verhindert ist.“ stimmten 2007 31 Prozent zu, im Jahr 2015 waren es bereits 43,7 Prozent. Der Aussage „Ich finde es besser, wenn man zum Wählen ins Wahllokal geht. Wenn jeder zu Hause wählt, kann man nicht sicher sein, ob die Stimmabgabe 2015 wirklich immer geheim und unbeeinflusst geschieht.“ stimmten 2015 37,6 Prozent der WählerInnen zu, 2007 waren es noch 45 Prozent. Als gründe für die Wahl per Briefumschlag geben viele Menschen an, dass sie es aus Bequemlichkeit (19,3 Prozent) tun, berufliche oder private Termine am Wahltag haben werden (17,6 Prozent) und im Urlaub sein werden (21,8).

 

Auch zu Personalratswahlen, Studienparlamentswahlen oder Betriebsratswahlen ist die Briefwahl möglich. Wenn Sie noch Wahlumschläge für die geheime und direkte Wahl benötigen, dann schauen Sie sich gern das Sortiment an Wahlumschlägen der Berliner Online-Druckerei Der Mega Deal an.