Was muss in einer stilvollen Trauerkarte stehen
Eine Trauerkarte zu schreiben ist nicht einfach, denn es fällt nicht jedem leicht die richtigen Worte zu finden, um seine ganz persönliche Trauer auszudrücken. Was dabei helfen kann ist ein Trauergedicht oder ein Trauerspruch für die Trauerkarte, die man begleitend zum persönlichen Texte nutzen kann. Trotzdem muss man die individuellen Worte der Trauerkarte selbst finden. Aus was man dabei achten sollte und was nicht in einer Trauerkarte stehen sollte, erfährt man hier.
Was sollte in einer Trauerkarte stehen?
Eine Trauerkarte ist die letzte Möglichkeit, um den Hinterbliebenen Trost und Beileid zu spenden und den Verlust des Menschen selbst aktiv zu verarbeiten. Mit der Trauerkarte nimmt man offiziell Abschied von dem Verstorbenen, weshalb man sich ruhig ein wenig Gedanken machen sollte, mit welchem Bild des Verstorbenen man sich bei den Hinterbliebenen verabschieden will. Eine Möglichkeit ist es, das schönste gemeinsame Erlebnis, das man mit dem Verstorbenen hatte, in dem Text der Trauerkarte zu beschreiben. Ganz nebenbei kann man die beste Charaktereigenschaft des Verstorbenen beschreiben und so mitteilen, was einem am Meisten fehlen wird. Unterstützen kann man diese Aussage mit einem schönen Trauergedicht, vielleicht auch mit einer Strophe aus dem Lieblingslied des Verstorbenen. Letztlich kommt es ganz darauf an, in welchem Verhältnis man zu dem Verstorbenen stand. So wie man gemeinsam gelebt hat, sollte man sich grundsätzlich auch voneinander verabschieden.
Was sollte nicht in einer Trauerkarte stehen?
Es gibt auch Dinge, auf die man in einer Trauerkarte besser verzichten sollte. Dazu gehört, dass man im Trauertext der Trauerkarte nicht auf negative Eigenschaften des Verstorbenen eingehen sollte. Auch gemeinsame negative Erlebnisse sollen die Hinterbliebenen jetzt nicht mehr beschäftigen. Dasselbe gilt für wenig pietätvolle Fotos in der Trauerkarte. Man sollte einen Verstorbenen würdevoll verabschieden, weshalb nicht nur der Text der Trauerkarte, sondern auch das mögliche Abschiedsfoto in der Trauerkarte stilvoll und würdevoll sein sollte.
Ganz nach Gefühl: Motive für die Trauerkarten
Verstirbt ein lieb gewonnener Mensch, möchte man sich im richtigem Maße von ihm verabschieden. Je nachdem, welche Beziehung man zu dem Menschen pflegte, fällt auch der letzte Gruß aus. Aber darf man den besten Freund mit einem kernigen Abschiedswort Lebewohl sagen (Beispiel: Hau rein, Kumpel), dass zwischen Ihnen zum Brauch geworden ist und ihre tiefe Beziehung zueinander widerspiegelt? Werden die Hinterbliebenen das verstehen? Das müssen Sie selbst entscheiden, genauso wie die Wahl des passenden Motivs für die Trauerkarten. Wir stellen Ihnen kurz die gängigsten Motive vor, damit Sie wissen, was auf Ihre Trauerkarten soll.
Das Herbst-Motiv für die Trauerkarten
Dieses Motiv auf Trauerkarten zeigt die Welt, wenn sie langsam verblüht, die Kraft fehlt und es auf den toten Winter zugeht. Dieses Motiv für die Trauerkarten sollte man nur wählen, wenn der Verstorbene in einem angemessenen Alter gestorben ist. Jüngere Menschen standen in „der Blüte ihres Lebens“, also im Frühling, höchstens im Sommer, weshalb ein solches Motiv für die Trauerkarten dort nicht passt.
Die Rose als Motiv für die Trauerkarten
Die Rose steht für Schönheit und Ewigkeit. Grundsätzlich kann man dieses Motiv auf allen Trauerkarten benutzen. Wenn eine Frau jedoch mit einer Trauerkarte einen Mann verabschiedet der verheiratet war, dann kann das, je nachdem in welchem Verhältnis sie zueinander standen, zu Verwirrung führen. Denn die Rose in der Trauerkarte steht auch als Motiv für endlose Liebe. An dieser Stelle muss man selbst entscheiden, was als pietätlos verstanden werden könnte.
Die Taube als Motiv für die Trauerkarten
Die Taube ist ein sehr neutrales Motiv für die Trauerkarten. Sie steht für Frieden, Freiheit und als Symbol für die Hoffnung –alles Dinge, die man einem Verstorbenen und auch den Hinterbliebenen wünscht. Wer die Hinterbliebenen nicht sehr gut kennt, kann mit einer Trauerkarte mit diesem Motiv am wenigsten ins Fettnäpfchen treten.
Danksagungskarte mit Zitat aus Trauerlied versehen
Es gibt wenige Lieder, die zu bestimmten Anlässen immer wieder zum Einsatz kommen. Das sind ganz sicher die traditionellen Weihnachtslieder und so manches Lied, das auf jeder Hochzeit gespielt werden muss. Im Trauerfall wird besonders oft das Lied „Ich bete an die Macht der Liebe“ während der Trauerzeremonie gespielt. Wer dieses Lied singen lassen möchte, kann den Text auf Zettel drucken lassen und sie in der Trauerkapelle ausgeben. Den wunderschönen Text des Trauerliedes kann man aber auch als Zitat für die Trauerkarte nutzen. Besonders schön machen sich die Zitate in der Danksagungskarte an die Trauergäste. Danksagungskarten kann man günstig und schnell online drucken lassen. Das Besondere am Online Drucken ist, dass man in die Danksagungskarte einen Text mit Zitat oder Spruch drucken lassen kann.
Zitate für die Danksagungskarte aus Lied „Ich bete an die Macht der Liebe“
Ich bete an die Macht der Liebe,
Die sich in Jesu offenbart;
Ich geb‘ mich hin dem freien Triebe,
Wodurch ich Wurm geliebet ward;
Ich will, anstatt an mich zu denken,
Ins Meer der Liebe mich versenken.
2. Für Dich sei ganz mein Herz und Leben,
Mein süßer Gott, und all mein Gut!
Für Dich hast Du mir’s nur gegeben;
In Dir es nur und selig ruht.
Hersteller meines schweren Falles,
Für Dich sei ewig Herz und alles!
3. Ich liebt und lebte recht im Zwange,
Wie ich mir lebte ohne Dich;
Ich wollte Dich nicht, ach so lange,
Doch liebest Du und suchtest mich,
Mich böses Kind asu bösem Samen,
Im hohen, holden Jesusnamen.
4. Des Vaterherzens tiefste Triebe
In diesem Namen öffnen sich;
Ein Brunn der Freude, Fried und Liebe
Quillt nun so nah, so mildiglich.
Mein Gott, wenns doch der Sünder wüßte!
sein Herz alsbald Dich lieben müßte.
5. Wie bist Du mir so zart gewogen,
Wie verlangt Dein Herz nach mir!
Durch Liebe sanft und tief gezogen,
Neigt sich mein Alles auch zu Dir.
Du traute Liebe, gutes Wesen,
Du hast mich und ich Dich erlesen.
6. Ich fühls, Du bist’s, Dich muß ich haben,
Ich fühls, ich muß für Dich nur sein;
Nicht im Geschöpf, nicht in den Gaben,
Mein Ruhplatz ist in Dir allein.
Hier ist die Ruh, hier ist Vergnügen;
Drum folg ich Deinen selgen Zügen.
7. Ehr sei dem hohen Jesusnamen,
In dem der Liebe Quell entspringt,
Von dem hier alle Bächlein kamen,
Aus dem der Selgen Schar dort trinkt.
Wie beugen sie sich ohne Ende!
Wie falten sie die frohen Hände!
8. O Jesu, daß Dein Name bliebe
Im Grunde tief gedrücket ein!
Möcht Deine süße Jesusliebe
In Herz und Sinn gepräget sein!
Im Wort, im Werk, in allem Wesen
Sei Jesus und sonst nichts zu lesen.
Text: Gerhard Tersteegen (1697-1769)
Musik: Dmytri Bortniansky (1752-1826)
Wer eine Vorlage für die Danksagungskarte oder einen passenden Trauerbriefumschlag für die Danksagungskarte benötigt, kann sich hier umschauen.
5 Tipps für das Schreiben von Trauerkarten
Der Tod ist eine unausweichliche Sache, trotzdem fällt den meisten Menschen der Umgang mit diesem Thema sehr schwer. Wer Abschied von einem Menschen nehmen muss und den hinterbliebenen Familienmitgliedern mit einer Trauerkarte kondolieren will, der findet hier fünf Tipps zum Schreiben von Trauerkarten.
-
Wählen Sie eine schöne Trauerkarte
Zunächst einmal sollte man eine Trauerkarte finden, die den Stil des Verstorbenen angemessen ist und auch den Hinterbliebenen gefallen wird. Möchte man hier besonders individuell sein, kann man sich die besondere Trauerkarte drucken lassen. Dann kann das Lieblingsfoto des Verstorbenen in der Trauerkarte platziert werden und ein persönlicher Text in die Trauerkarte gedruckt werden. Wie man seinen Abschied ausdrückt, ist einem selbst überlassen – wenn man die Trauerkarte drucken lässt, kann man auch die Kondolenz sehr persönlich gestalten.
-
Wählen Sie einen passenden Trauerbriefumschlag
Setzt man bei der Trauerkarte auf den guten Geschmack, sollte man das bei der Wahl des richtigen Trauerbriefumschlags nicht abreißen lassen. Zu jeder Trauerkarte gibt es den passenden Trauerbriefumschlag, der entweder schlicht gehalten oder aufwändig gestaltet ist.
-
Finden Sie die richtigen Worte
Jede Trauerkarte lebt von den Worten, die der Trauernde in ihr ausdrückt. Halten Sie den Trauertext knapp, aber herzlich. Vielleicht gibt es eine ganz besondere Erinnerung an den Verstorbenen, die einen bestimmten Charakterzug klar widerspiegelt – dann lassen Sie die Hinterbliebenen bei dem Beschreiben der Anekdote in der Trauerkarte teilhaben! Wenn Sie die Trauerkarte drucken lassen können Sie auch ihr Lieblingsbild des Verstorbenen als ewige Erinnerung an die Hinterbliebenen weitergeben.
-
Finden Sie einen passenden Trauerspruch
Ist man vielleicht selbst nicht so gut im Wortefinden, dann kann man seinen Schmerz und Verlust auch mit einem passenden Trauerspruch ausdrücken. Der Tod ereilt alle Menschen einmal, deshalb haben große Denker und Künstler in Zitaten und Gedichten ihre Gedanken über das Sterben und den Tod hinterlassen. Vielleicht schöpfen Sie und die Hinterbliebenen von einem der Trauersprüche Kraft und Mut.
-
Übergeben Sie die Trauerkarte stilvoll
Zuletzt sollten Sie, wenn möglich, die Trauerkarte persönlich überbringen. Der beste Moment ist die Trauerfeier, die im Anschluss an die Beerdigung stattfindet. Man kann die Trauerkarte aber auch am Beginn der Trauerzeremonie übergeben.
Gedichte für die Trauerkarte
Jeden Mensch trifft irgendwann einmal der Tod eines geliebten Menschen. Wie man diesen Verlust verarbeitet, bleibt einem selbst überlassen. Manchmal kann es aber helfen sich klarzumachen, dass es auch anderen Menschen so geht. Der Tod macht auch für berühmten Menschen nicht Halt, weswegen es sehr einfühlsame und tröstliche Gedichte von Dichtern und Denkern gibt. Wer andere Hinterbliebene trösten will, der kann es in die Trauerkarte schreiben. Ein Gedicht in der Trauerkarte hilft dabei die richtigen Worte zu finden und seinen Schmerz in die richtigen Worte zu hüllen.
Gedicht für die Trauerkarte: Es ist besser so
Es ist besser so.
Reich mir die Hand. Wir wollen froh
Und lachend voneinandergehn.
Wir würden uns vielleicht nach Jahren
Nicht mehr so gut wie heut verstehn.
So lass uns bis auf Wiedersehn
Ein reines, treues Bild bewahren.
Du wirst in meiner Seele lesen,
Wie mich ergreift dies harte Wort.
Doch unsre Freundschaft dauert fort.
Und ist kein leerer Traum gewesen,
Aus dem wir einst getäuscht erwachen.
Nun weine nicht; wir wollen froh
Noch einmal miteinander lachen. —
Es ist besser so.
Joachim Ringelnatz
Gedicht für die Trauerkarte: Abschied
O Täler weit, o Höhen,
O schöner, grüner Wald,
Du meiner Lust und Wehen
Andächtger Aufenthalt.
Da draußen, stets betrogen,
Saust die geschäftge Welt;
Schlag noch einmal die Bogen,
Um mich, du grünes Zelt.
Wenn es beginnt zu tagen,
Die Erde dampft und blinkt,
Die Vögel lustig schlagen,
Dass dir dein Herz erklingt:
Da mag vergehn, verwehen
Das trübe Erdenleid,
Da sollst du auferstehen
In junger Herrlichkeit!
Da steht im Wald geschrieben
Ein stilles, ernstes Wort
Von rechtem Tun und Lieben,
Und was des Menschen Hort.
Ich habe treu gelesen
Die Worte schlicht und wahr,
Und durch mein ganzes Wesen
Wards unaussprechlich klar.
Bald werd ich dich verlassen,
Fremd in der Fremde gehn,
Auf buntbewegten Gassen
Des Lebens Schauspiel sehn;
Und mitten in dem Leben
Wird deines Ernsts Gewalt
Mich Einsamen erheben,
So wird mein Herz nicht alt.
Joseph von Eichendorff
Gedicht für die Trauerkarte: Nachruhm
Ob er gleich von hinnen schied,
Ist er doch geblieben,
Der so manches schöne Lied
Einst für uns geschrieben.
Unser Mund wird ihn entzückt
Lange noch erwähnen,
Und so lebt er hochbeglückt
Zwischen hohlen Zähnen.
Wilhelm Busch
Segensreiche Gedichte für die Trauerkarte
Wer einen Spruch für die Trauerkarte sucht, der möchte meist ein schönes Gedicht eines Lyrikers, der den Schmerz und Verlust der Hinterbliebenen ausdrücken kann. Religiös geprägte Menschen wählen auch gern ein Zitat aus der Bibel, das in der Trauerkarte für Trost sorgen soll. Auch religiös geprägte Schriftsteller haben sich mit dem Thema Tod beschäftigt. Hier präsentieren wir eine Auswahl an religiösen und weltlichen Zitaten, die als Spruch für die Trauerkarten verwendet können.
Biblische Zitate als Spruch in der Trauerkarte
Die Zeit, die uns entschwunden ist, ist bei Gott nicht vergangen.
Prediger 3,15
Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.
Jesaja 41,10
Bis hierher hat mich Gott gebracht durch seine große Güte, bis hierher hat er Tag und Nacht bewahrt Herz und Gemüte, bis hierher hat er mich geleit´, bis hierher hat er mich erfreut, bis hierher mir geholfen.
Ämilie Juliane von Schwarzburg-Rudolstadt, Evangelisches Gesangbuch Nr. 329
Hat er dich nicht von Jugend auf versorget und ernährt? Wie manches schweren Unglücks Lauf hat er zurückgekehrt!
Paul Gerhardt, Evangelisches Gesangbuch Nr. 324,16
Weltliche Zitate als Spruch in der Trauerkarte
Je schöner und voller die Erinnerung,
desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung
in stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne
nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
Dietrich Bonhoeffer
Nichts war umsonst
Wenn wir einmal gehen müssen – was bleibt?
Ist es die Liebe,
die wir in andere Herzen gelegt haben;
ist es die Hoffnung,
die wir anderen Menschen geschenkt haben;
ist es der Glaube,
der uns auf ein Wiedersehen hoffen lässt;
ist es der Trost,
den wir verbreitet haben;
ist es der Gedanke an unsere Arme,
die uns beschützt haben;
sind es die schönen Worte,
die wir gesprochen haben?
Das alles bleibt – nichts war umsonst.
Hildegard Peresson
Sein Blick ist vom Vorübergeh´n der Stäbe
So müd geworden, dass er nichts mehr hält;
ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal zieht der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf, dann geht ein Bild hinein;
geht durch der Glieder angespannte Stille
und hört im Herzen auf zu sein.
Rainer Maria Rilke
Trauer in Türkei: Wie man in der Türkei beerdigt
Wie trauert man wohl in der Türkei? Nicht viel anders, als in anderen Kulturen, weiß man, wenn man sich das Beerdigungsritual anschaut. Nur die obligatorischen Trauerkarten gibt es nicht.
Verpflegung anstatt Trauerkarten: Private Trauer zu Hause
Es ist in der Türkei noch immer der traditionelle Weg, dass ältere Menschen zu Hause bleiben und nicht in einem Altersheim leben. Wenn ein Familienangehöriger stirbt, wird er zunächst in ein separates Zimmer gebracht. Dort wird er aufgebahrt, je nachdem was zur Verfügung steht, auf dem Boden oder einer Matratze. Gleichzeitig wird die Familie benachrichtigt, worauf alle zusammenkommen, um sich vom Toten zu verabschieden und dem engeren Familienkreis ihr Beileid auszudrücken. Sollte sich die Verabschiedung des Toten aufgrund einer großen Anzahl von Familienmitgliedern länger hinziehen, wird von den Angehörigen auch Verpflegung mitgebracht.
Kultur der Beerdigung in der Türkei
In der Türkei ist es Tradition, dass der Tote spätestens einen Tag nach dem Eintreten des Todes beerdigt werden muss. Eine Sure aus dem Koran wird so ausgelegt, dass der Mensch aus der Erde stammt und unverzüglich wieder in die Erde muss, wenn der letzte Lebenshauch ausgeatmet ist. Deshalb wird der Tote unverzüglich von Mitarbeitern aus der Moschee abgeholt.
Trauer in der Moschee
In der Moschee wird der Tote wiederum aufgebahrt, damit andere Menschen sich verabschieden können. Je nachdem wie bekannt der Tote war, kann das etwas länger dauern. Anschließend wird der Tote gewaschen, während die Umstehenden für den Toten beten. Nach der Waschung wird der Tote nackt in ein Leinentuch gewickelt.
Wenn es auch keine Trauerkarten gibt, so ist das Geleit des Toten wie in der westeuropäischen Welt: In einem Sarg wird der Tote zu seiner letzten Ruhestätte gebracht, wobei er von Trauergästen begleitet wird.
Beerdigt wird der Tote nur in dem weißen Tuch, ohne den Sarg. Oft wird der Tote zur Seite gedreht, so dass sein Kopf in Richtung Mekka zeigt.
Trauerzeit nach der Beerdigung: Traueressen anstatt Trauerkarten
Nachdem der Tote beerdigt wurde, beten die Trauergäste gemeinsam und gehen dann getrennte Wege. Engere Familienangehörige schließen sich oft zusammen und verbringen noch einige Zeit im Haus der Familie. Am 7. und 40. Tag nach dem Tod treffen sich Familienangehörige im Haus des Verstorbenen und kochen und backen gemeinsam.
Religiöse Sprüche für die Trauerkarte
Trauerkarten sind etwas sehr persönliches. Sie zeigen wie nah der Trauernde dem Verstorbenen stand und wie gut er ihn kannte. Er zeigt aber auch, wie der Hinterbliebene trauert. Eine moderne Trauerkarte spricht anderes als eine Trauerkarte mit religiösen Symbolen. Religiöse Menschen trauern anders und gehen anders mit dem Tod um. Wer die Trauer religiös gestalten will, der kann seine Trauerkarte mit einem selbstgewählten Zitat aus der Bibel verschönern und so sein Beileid ausdrücken.
Biblische Zitate für die Trauerkarte
Psalm 31,6:
In deine Hände leg ich voll Vertrauen meinen Geist
Matthäus 22,32:
Gott ist nicht der Gott der Toten
Sondern der Gott der Lebenden
Johannes 6,47:
Ich sage euch
Wer glaubt
Hat das ewige Leben
Johannes 11,25:
Ich bin die Auferstehung
Und das Leben
Wer an mich glaubt
Wird leben
Auch wenn er stirbt
Johannes 12,24:
Wenn das Weizenkorn
Nicht in die Erde fällt
Und stirbt
Bleibt es allein
Wenn es aber stirbt
Bringt es reiche Frucht
1 Korinther 2,9:
Was kein Auge gesehen
Und kein Ohr gehört
Was keinem Menschen
In den Sinn gekommen ist
Das Große
Das Gott denen bereitet hat
Die ihn lieben
Römer 14,8:
Leben wir
So leben wir im Herrn
Sterben wir
So sterben wir im Herrn
Ob wir leben oder ob wir sterben
Wir gehören dem Herrn
Kolosser 3,4:
Wenn Christus
Unser Leben
Offenbar wird
Dann werdet auch ihr
Mit ihm offenbar werden
In Herrlichkeit
Timotheus 2,11:
Das Wort ist wahr
Wenn wir mit Christus gestorben sind
Werden wir auch mit ihm leben
Offenbarung 21,4:
Er wird jede Träne aus ihren Augen wischen
Der Tod wird nicht mehr sein
Nicht Trauer noch Klage noch Mühsal
Denn die alte Welt ist vergangen
Johannes 16,22:
Ihr seid jetzt traurig
Aber ich werde euch wieder sehen
Dann wird euer Herz sich freuen
Und eure Freude wird euch niemand nehmen
Weitere biblische Zitate für die Trauerkarte
Matthäus 11,28:
Kommt zu mir
Die ihr mühselig
Und beladen seid
Ich will euch erquicken
Johannes 11,25:
Wer an mich glaubt
Wird leben
Auch wenn er stirbt
Johannes 14,2:
Im Hause meines Vaters
Sind viele Wohnungen
Hebräer 13,5:
Gott hat versprochen
Ich lasse dich nicht fallen
Und verlasse dich nicht
Tröstende Gedichte in Trauerfällen
Stirbt ein geliebter Mensch, dann sind wir untröstlich. Keine Argumente und rationalen Überlegungen können den Schmerz wettmachen. Das Einzige, was ein wenig helfen kann, ist der tröstliche Gedanke, dass es auch schon anderen Menschen so ging. Große Dichter und Religionen versuchen ihren Schmerz in Gedichten und Sprüchen Ausdruck zu verleihen und so anderen Menschen Trost zu spenden. Wenn Sie Trost suchen oder in einer Trauerkarte anderen Menschen Trost spenden möchten, dann lassen Sie sich von den folgenden poetischen und religiösen Trauersprüchen berühren.
Trauerspruch für die Trauerkarte
Ich würde Jahrtausende lang die Sterne durchwandern,
in alle Formen mich kleiden,
in alle Sprachen des Lebens,
um dir einmal wieder zu begegnen.
Friedrich Hölderlin
Jüdischer Trauerspruch für die Trauerkarte
Beim Aufgang der Sonne
und bei ihrem Untergang
erinnern wir uns an sie;
Beim Wehen des Windes
und in der Kälte des Winters
erinnern wir uns an sie;
Beim Öffnen der Knospen
und in der Wärme des Sommers
erinnern wir uns an sie;
Beim Rauschen der Blätter
und in der Schönheit des Herbstes
erinnern wir uns an sie;
Zu Beginn des Jahres
und wenn es zu Ende geht,
erinnern wir uns an sie;
Wenn wir müde sind und Kraft brauchen,
erinnern wir uns an sie;
Wenn wir verloren sind und krank
in unserem Herzen erinnern wir uns an sie;
Wenn wir Freude erleben,
die wir so gern teilen würden
erinnern wir uns an sie;
So lange wir leben, werden sie auch leben,
denn sie sind nun ein Teil von uns,
wenn wir uns an sie erinnern.
Jüdisches Gebetbuch
Trauerspruch für die Trauerkarte
Der Tod ist groß,
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.
Rainer Maria Rilke
Trauerspruch für die Trauerkarte
Die Blätter fallen,
fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln
ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten
fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen.
Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an:
es ist in allen.
Und doch ist Einer,
welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke
Wie trauert man anderswo? Trauer in Japan
Eines der Länder die uns am Fremdesten sind ist Japan. Die alltäglichen Regeln und Strukturen sind uns oft genauso fremd wie die Sprache. Wie vieles anderes ist auch die Beerdigung in Japan stark ritualisiert. Hier reicht es nicht nur eine Trauerkarte an die Angehörigen zu schicken, getrauert wird gemeinsam. Jedoch wird nur im engsten privaten Kreis getrauert, denn nach außen muss der Japaner sein öffentliches Gesicht wahren.
Moderne Beerdigungen in Japan?
Verstorbene in Japan werden grundsätzlich nach einem buddhistischen Ritus bestattet. Zunächst wird der Verstorbene zuhause aufgebahrt, bevor er schließlich eingeäschert wird (was übrigen gesetzlich vorgeschrieben ist). Wie sehr man sich an die vorgeschriebenen Rituale hält ist mittlerweile Einstellungssache. Man muss die Trauerzeremonie auch nicht mehr unbedingt von der Familie durchführen lassen, sondern kann sie von professionellen Bestattungsunternehmen durchführen lassen.
Trauer in Japan: Die Aufbahrung
Zunächst wird der Verstorbene zuhause aufgebahrt. Für die folgenden Riten wird ein Zeremonienleiter bestimmt, was meist der älteste Sohn der Familien übernimmt. Vor der Aufbahrung wird der Verstorbene gewaschen und in ein weißes Gewand gekleidet.
Bei einer klassischen Trauerfeier in Japan liest nun ein buddhistischer Mönch Sutren und verbrennt dazu Weihrauch. Anschließend sitzen die Familie und nahe Verwandte die ganze folgende Nacht bei dem Toten und beten laut. Am nächsten Morgen versammeln sich noch einmal alle Verwandte und Bekannte des Verstorbenen um gemeinsam Abschied zu nehmen. Während man in westeuropäischen Ländern nun Trauerkarten in Trauerbriefumschlägen überreichen würde um auch noch einmal schriftlich sein Beileid auszudrücken, bringen in Japan die Trauernden Umschläge mit Geld mit. Das Geld soll die Familie bei der kostspieligen Bestattung unterstützen. Jedoch ist es wiederum Teil des Rituals, dass die Familie nach der Trauerzeit den Trauernden ein Geschenk als Dankeschön macht, das ungefähr die Hälfte des geschenkten Wertes hat. Erst nachdem alle Schritte des Rituals abgehalten wurden, wird der Tote in einen Sarg gelegt, in dem er zum Krematorium gebracht wird.
Das rituelle Verbrennen des Verstorbenen
Vor dem Verbrennen des Leichnams findet klassisch noch einmal eine Trauerzeremonie im engsten Familienkreis und mit einem buddhistischen Mönch statt. Wurde der Leichnam dann verbrannt, holt der älteste Sohn die restlichen Knochenreste aus der Asche und gibt sie mit Hilfe eines Bambusstäbchens an die anderen Familienmitglieder weiter. Ist das Ritual abgeschlossen, wird die Urne noch einmal für eine bestimmte Zeit mit nach Hause genommen. Dann erst wird die Urne beigesetzt.