Bestattung zur See, in die Erde oder zur Luft
Kommt man in die Situation einen geliebten Menschen zur letzten Ruhe begleiten zu müssen, stellt sich zunächst die Frage, wie der Verstorbene beerdigt werden möchte. Dabei gilt es nicht nur die Frage zu beantworten, wo der Verstorbene beerdigt wird, auch wenn das eine wichtige Frage ist. Möchte er in seinem Heimatort seine letzte Ruhe finden? In einem Familiengrab? Diese Frage kann wie die Frage nach dem Wie bereits zu Lebzeiten geklärt werden. Wie sich weiter unten erkennen lässt, löst das so manches Problem. Auf welche Art auch immer – in Deutschland muss ein toter Mensch auf einem Friedhof beerdigt werden, denn es besteht ein Bestattungs- und Friedhofszwang. Exklusivere Bestattungsmöglichkeiten können deshalb in Deutschland keine Anwendung finden – ganz im Gegenteil ist dies in anderen Ländern möglich. Hier erhält man einen Überblick über die bekanntesten Arten der Bestattung.
Die Erdbestattung als Klassiker
Wie Jesu Christi eine Erdbestattung erfuhr, so werden auch heute noch die meisten Menschen beerdigt. In einem klassischen Sarg aus Holz wird der Verstorbene in das Grab gelassen, anschließend wird es versiegelt und zeitweise oder regelmäßig mit Grabschmuck versehen. Durch diese permanente und durch einen Grabstein individuell gestaltete Grabstätte können Hinterbliebene diese als Ort der Trauer und des Andenkens nutzen. Um ein Grab zu Lebzeiten zu erstehen bzw. ein Grab für einen Verstorbenen zu erhalten, benötigt man das „Grabnutzungsrecht“ der jeweiligen Friedhofsverwaltung. Dabei hat man klassisch zwischen drei verschiedenen Varianten die Auswahl. Beansprucht man ein Wahlgrab hat man die Möglichkeit nach Ablauf der jeweils unterschiedlichen Laufzeit für diese Grabstätte diese Laufzeit noch einmal zu verlängern. Handelt es sich beispielsweise um ein Familiengrab, können so auch noch Jahrzehnte nach der ersten Beerdigung weitere Familienmitglieder hier zur Ruhe kommen. Wählt man hingegen ein Reihengrab, dann geht das Grab nach Ablauf der Frist wieder in den Besitz der Stadt über, so dass diese Grabstelle wieder neu vergeben werden kann. Unter einem pflegefreien Grab versteht man solche, bei der sich Friedhofsangestellte um die Pflege der Erinnerungsstätte kümmern.
Asche zu Asche – die Erdbestattung
In großen Städten ist heute die Feuerbestattung die häufigste Bestattungsmethode. Dabei wird der Körper zu Asche verbrannt. In einer Urne werden diese sterblichen Überreste dann auf verschiedenste Weise bestattet. Am Häufigsten wird die Urne wie ein Sarg in die Erde gelassen. Es ist aber auch möglich eine Baum- oder Naturbestattung durchführen zu lassen. Dabei wird die Urne in einem dafür bestimmten Wald an einem Baum vergraben. Biologisch abbaubare Urnen machen es möglich, dass die Asche langsam in die Natur übergeht. Noch individueller ist das Verstreuen der Asche auf dem Meer oder aus luftiger Höhe, beispielsweise aus einem Heißluftballon. Ganz modern ist die Möglichkeit, aus der Asche des Verstorbenen einen Diamanten anfertigen zu lassen, den man dann beispielsweise als einen Ring am Finger tragen kann. Möchte man die Asche des Verstorbenen hingegen auf eigens dafür eingerichteten Flächen innerhalb des Friedhofs verstreuen, ist das auch möglich. Dafür benötigt man die Verfügung des Verstorbenen. Wichtig ist zu wissen, dass nicht alle diese Arten der Bestattung in Deutschland zulässig sind.
Eine anonyme Bestattung sollte gut überlegt sein
In der modernen Gesellschaft ist es gängig, dass man in seinen letzten Lebensjahren nicht an dem Ort lebt, an dem man geboren wurde. Genauso üblich ist es, dass die eigenen Kinder und Verwandten weit von einem entfernt wohnen. Stirbt ein Familienmitglied kommt bald die Frage auf, wer das Grab in Zukunft pflegen wird. Kann sich dazu niemand entscheiden, kommt die anonyme Bestattung ins Spiel. Wählt man diese Art der Bestattung, wird niemand darüber Auskunft erhalten, wo derjenige begraben wird. Diese Entscheidung kann nicht rückgängig gemacht werden. So fehlt so manchem Menschen der Ort des Trauerns und Erinnerns, weshalb man sich diese Entscheidung nicht zu leicht machen sollte.