Trauerkarten und Co.: Trauer in anderen Ländern
Hat man einen Trauerfall in der Familie oder Bekanntenkreis zu beklagen, weiß man fast automatisch, was man zu tun hat. In einem Gespräch spendet man Mut und Trost, man geht zur Beerdigung und zur Trauerfeier, im Mittelpunkt der deutschen Trauerkultur stehen die Trauerkarten, die man an die Angehörigen des Toten schickt oder als Danksagungskarten an die Gäste der Trauerfeier sendet. In anderen Ländern spielen Trauerkarten gar keine Rolle.
Andere Länder, andere Sitten: Keine Trauerkarten in Türkei
In der Türkei spielen Trauerkarten keine Rolle während der Trauerzeit. In der Türkei spendet man anstatt mit Trauerkarten mit Verpflegung Trost. Da in sehr großen Familien der Abschied vom Toten, der in einem extra Raum aufgebahrt wird, sehr lang dauern kann, bringen Verwandte Verpflegung mit. Spätestens drei Tage nach dem Tod muss die Beerdigung stattfinden. Nach der Beisetzung werden keine Trauerkarten an die Angehörigen gegeben. Meist gehen alle auseinander, nur die engsten Vertrauten treffen sich am 7. und 40. Tag nach dem Tod im Haus des Verstorbenen, um gemeinsam zu kochen und zu backen.
Keine Trauerkarten in Japan
Auch in Indien verschickt man traditionell keine Trauerkarten. Vielmehr schenkt man den Hinterbliebenen anstatt Trauerkarten Geld, das sie in der Trauerzeit von Geldsorgen befreien soll. Dafür erhalten alle Schenker nach der Trauerzeit ein kleines Geschenk als Dankeschön.
Trauerkarten spielen in Indien eine Rolle
In Indien spielen die westeuropäischen Trauerkarten eine untergeordnete Rolle. Nach der Beerdigung des Toten folgt eine 13-tägige Trauerzeit. Wer den Hinterbliebenen in der Trauerzeit sein Mitgefühl ausdrücken möchte, kondoliert persönlich und bringt Blumen mit. Wer weiter weg wohnt, der schickt Blumen und eine Trauerkarte. Die traditionelle indische Trauerfarbe ist Weiß. Trauerkarten scheinen also eine westeuropäische Sitte zu sein, die noch immer das beliebteste Mittel sind, um Angehörigen sein Beileid auszudrücken.